Austellungskatalog

VORWORT  (aus dem Katalog)
 
"Das Landesmuseum Oldenburg zeigt 1990 eine längst überfällige Retrospektive auf das Lebenswerk eines Oldenburger Malers. Dieter Stöver wurde 1922 in Oldenburg geboren und gehört damit zu der Nachkriegsgeneration junger Künstler, die erst nach dem Zusammenbruch des „Dritten Reiches" ihre künstlerische Ausbildung erhielten. Er gehört zwar nicht zu der „Verlorenen Generation" - wie man diejenigen Maler nannte, welche ihre Ausbildung noch vor dem Zweiten Weltkrieg erhielten, aber damals in Deutschland nicht mehr zur Geltung gekommen waren - aber vielleicht sollte man die damals jungen und meist wenig beachteten Künstler doch zu den zu Unrecht Vergessenen zählen: hatte man doch in den ersten Jahrzehnten nach dem Krieg wenig Zeit für die damals junge Kunst, zumal man mit der neuerlichen Aneignung der vielen von den Nazis zu „Entarteten" gestempelten Künstlern der Vorkriegsjahre nur allzu sehr beschäftigt war und daneben ja auch noch die Rezeption der Kunst des Auslandes in diesem Zeitraum nachzuholen hatte.
Stöver nimmt in der Landschaftsmalerei der Nachkriegsjahre in Deutschland eine eigenartige Position ein. Ohne für die Errungenschaften der ungegenständlichen Kunst seiner Zeit unempfindlich zu sein, hat er im Gegenteil eine glückliche Synthese gefunden aus Collage-Technik, einem fotografisch sensibilisierten Auge, den unkonventionellen Malweisen seiner Künstlerkollegen ebenso wie dem tief empfundenen Landschaftsgefühl der norddeutschen Romantik. Das Ergebnis sind eigenartig karge Bilder, die sowohl als abstrakte Bildschöpfungen als auch als Landschaften gelesen werden können, als Landschaften, die in ihrer Großörmigkeit und materialhaften Originalität ebenso ein Gefühl der Wehmut wie der meditativen Ruhe ausstrahlen.
Das Landesmuseum hat 1973 dem damals 51jährigen Stöver eine kleine Studio-Ausstellung gewidmet und damals schon ein Bild erworben, das nunmehr auch in diese Ausstellung integriert werden konnte,- doch als Stöver 1984 erst 62jährig starb, gab es daheim in Oldenburg außer einer kurzen Pressenotiz kaum eine Resonanz. Erst als seine treuen Verwandten und Nachlaßverwalter mich ansprachen, ob wir an einer solchen Ausstellung interessiert seien - vorausgesetzt sie kümmerten sich um die Finan zierung des Kataloges - kamen wir rasch über ein, daß wir zwar interessiert, aber in naher Zukunft weder über Bearbeiter noch Katalog mittel verfügen würden. Da nun Frau Jutta Stöver ohnedies an der Erstellung eines Werk verzeichnisses arbeitete, wurden wir uns schnell einig, daß dies die glücklichste Ausgangsbasis sein würde für die Katalogarbeit. Gesagt und geschehen, es ist nun an uns, für diese sorgfältigen Vorarbeiten und die aufwendige Organisation der Katalogarbeiten unseren herzlichen Dank zu sagen. Dieser Dank gilt in erster Linie der „treibenden Kraft" dieses Unternehmens, Frau Jutta Stöver, ebenso wie der begleitenden Hilfe von Herrn Gerd Stöver, der sich nicht minder um dieses Unternehmen verdient gemacht hat.
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PETER REINDL

Katalog

Format: 24,5 x 29 cm

40 farbige Abbildungen

Preis: 20 €

Bestellung an info(at)klas-stoever.de.