Dieter Stöver wurde am 8. Mai 1922 in Oldenburg geboren. Sein Vater, ein studierter Jurist, war Reichsbahndirektor in Oldenburg, seine Mutter hatte eine künstlerische Ader und malte in ihrer Jugend. Die drei Söhne Hans Hermann (geb. 1920), Dieter, sowie Gerd (geb. 1927) sind in der Lindenallee 39 in Oldenburg aufgewachsen. Dieter beginnt bereits in seiner Jugend zu zeichnen und zu malen. Aus dieser Zeit sind Naturstudien aus der näheren Umgebung Oldenburgs erhalten. Während seiner Schulzeit begegnet er dem Maler Wilhelm Kempin, an dessen Malkursen er teilnimmt und erste Kenntnisse in der Technik der Öl Malerei erwirbt. Kempin erkannte Dieters Talent, förderte es und soll einmal gesagt haben: „Dieter kann studieren was er will, am Ende wird er doch Maler“.
Das Abitur legte er 1941 am Staatlichen Gymnasium zu Oldenburg i.O. ab. Im seinem Abschlusszeugnis ist als allgemeine Beurteilung zu lesen „.. die Leistungen im ganzen befriedigend; jedenfalls wurden sie dadurch, dass er außerhalb der Schule seinen Künstlerischen Neigungen mit Erfolg nachging, nicht beeinträchtigt“. Die einzige gut Bewertung erreichte er in Kunsterziehung.
Nachdem er das Abitur abgelegt hatte, wurde er 1941 in den Kriegsdienst einberufen. In seiner Funktion als kriegsteilnehmender Funker war er zuerst im Westen und später im Osten / Stalingrad eingesetzt. Verletzt geriet er in ein russisches Lazarett. Aus diesem konnte er in den Westen in amerikanische Gefangenschaft fliehen. Nach dem Krieg musste ihm noch ein Grantsplitter operativ entfernt werden.
1947 nahm er an der Städelschule in Frankfurt bei Professor Heise ein Kunststudium auf. Anschließend folgten zwei Semester an der Hamburger Hochschule der bildendenden Künste bei dem renommierten Grafiker Professor Mahlau, später eine Lehramtsausbildung bei Professor Marxmüller und bei Professor Glette und Professor Gött an der Akademie der Bildenden Künste in München. 1953 heiratet er Jutta, geb. Gadamer, die wie er an der Akademie in Frankfurt studiert hatte. 1955 wurde sein Sohn Jan, 1958 Piet und 1964 Klas geboren. 1958 schloss er sein Studium mit der Berechtigung zur Ausübung des Lehramts an höheren Schulen ab und begann kurz darauf am Münchner Erasmus Grasser Gymnasium als Kunsterzieher zu unterrichten.
Neben dem regulären Kunstunterricht leitete er Fotokurse und versorgte das Schultheater mit anspruchsvoller Bühnenmalerei. 1975 wechselte er an die Max-Rill-Schule nach Reichersbeuern, wo er bis zu seinem Tod im Jahre 1984, kurz vor seiner Pensionierung, tätig war. Seine SchülerInnen schätzten ihn, mehrere entschieden sich für künstlerische Laufbahnen, was er wohlwollend und vielleicht auch ein wenig stolz, registrierte.
Seine zahlreiche Reisen führten ihn nach Dänemark und Frankreich später dann bevorzugt nach Italien und auf die Insel Sardinien. Es waren vor allem die Landschaften, die ihn anregten und ihm zu Vorlagen für seine Malerei wurden. Aber auch seine bayerische Wahlheimat hat in seinen Bildern starken Ausdruck gefunden. Zunächst jene, eher flachen Landstriche, nördlich von München bei Allershausen, später dann die hügelige, von Endmoränen geprägte Gegend des Alpenvorlandes rund um Dietramszell und zuletzt der von der Flusslandschaft geprägte Isarwinkel bei Lenggries.